Die Geschäftsordnung des Putzbrunner Gemeinderats ermöglicht es Beschlüsse aus Ausschüssen nochmals im Gemeinderat zu behandeln, wenn mindestens ein Viertel des Gremiums dies beantragt. Auf Initiative der FWG/FDP und GPP wurde daher das Thema Flurstraße am 31.05.2022 nochmal im Gemeinderat behandelt. Das Abstimmungsergebnis im Verkehrs- und Umweltausschuss war mit 4:3 äußert knapp, außerdem beschäftigt uns das Thema schon seit 15 Jahren, so dass wir dem kompletten Gremium die Möglichkeit geben wollten bei diesem Thema mitzubestimmen.

Gemeinsam mit der GPP haben wir einzelne Punkte erarbeitet und dies in einem gemeinsamen Beschlussvorschlag formuliert. In der Abstimmung wurden wir von den Grünen unterstützt, sodass eine 11:10 Mehrheit des Gemeinderats folgendes beschlossen hat:

Sanierung der Flurstraße mit dem DSK-Verfahren (Dünne Asphaltdeckenschichten in Kaltbauweise): Laut Aussage der Verwaltung ist das die günstigste Möglichkeit für eine Sanierung, auch im Bauausschuss wurde dieses Sanierungsverfahren mehrheitlich beschlossen.

Sperrung der Flurstraße für LKW: Damit wollen wir erreichen, dass die Straße länger in einem benutzbaren Zustand bleibt. Insbesondere der zu erwartende Baustellenverkehr für das Wohnbauprojekt in Oedenstockach würde die Flurstraße unserer Meinung nach wieder stark in Mitleidenschaft ziehen. Für landwirtschaftlichen Verkehr soll die Flurstraße weiterhin benutzbar bleiben.

Freigabe für den allgemeinen KFZ-Verkehr nur in Richtung Oedenstockach: Aufgrund der nicht ausreichenden Breite muss beim KFZ-Begegnungsverkehr auf das Bankett gefahren werden, genau dort weißt die Flurstraße die größten Schäden auf. Bei Freigabe für den KFZ-Verkehr nur in eine Richtung verlängert sich die Haltbarkeit der Sanierungsmaßnahme. Die Benutzung der Flurstraße in Richtung St. 2079 / Münchner Straße und anschließende Weiterfahrt Richtung München stellt einen Umweg dar und daher zu vernachlässigen. Die Ausfahrt aus der Flurstraße in Richtung Putzbrunn wäre zwar für manche Stockacher eine Abkürzung, allerdings ist die Stelle sehr unübersichtlich. Bei der Einfahrt auf die St. 2079 muss zusätzlich zum Kfz-Verkehr aus beiden Richtungen auch noch der Radverkehr aus beiden Richtungen beachtet werden. Der Radverkehr wird mit Eröffnung des Gymnasiums deutlich zunehmen, sodass in unseren Augen die höhere Verkehrssicherheit gegenüber einer geringfügigen Abkürzung für wenige Autofahrer wesentlich relevanter ist.

Ob die Benutzung der Flurstraße nur in Richtung Oedenstockach mit einer klassischen Einbahnstraße oder mit einer von uns präferierten Fahrradstraße umgesetzt werden kann, bzw. mit einer Kombination beider Varianten wird von der Verwaltung geprüft. Eine Fahrradstraße darf vom Prinzip her nur vom Fuß- und Radverkehr benutzt werden, durch Zusatzschilder kann eine Fahrradstraße für weitere Verkehrsarten freigegeben werden, allerdings hat der nichtmotorisierte Verkehr weiter Vorrang und es gilt generell Tempo 30. Wir haben vorgeschlagen die Flurstraße bei der Umwandlung zur Fahrradstraße nur in Richtung Oedenstockach für Motoräder, PKW und landwirtschaftlichen Verkehr freizugeben.