Aktuelles
Es wurde kein gemeinsamer Geh- und Radweg auf der Ostseite der Oedenstockacher Straße beschlossen, sondern beidseitig ein Gehweg mit Zusatz „Radfahrer frei“ (d.h. streng genommen Schrittgeschwindigkeit für Radler). Auf der Ostseite soll der bestehende Weg auf 4,5 m verbreitert werden, auf der Westseite wird ein neuer Weg mit 2,5 m Breite errichtet. Radfahrer sollen bevorzugt auf der Fahrbahn fahren.
Es gibt zwar einen Grundstückseigentümer auf der Westseite, der nicht verkaufen will, allerdings könnte die Gemeinde zusätzlichen Grund auf der Ostseite erwerben und die Straße verschwenken. Der Planer schlägt stattdessen vor, in diesem Bereich die Fahrbahn zu verschmälern und verweist zusätzlich darauf, dass dadurch gleichzeitig eine Geschwindigkeitsreduzierung erreicht werden soll.
Es steht nirgendwo in der Beschlussvorlage, dass die Verwaltung und das Landratsamt die Anordnung einer Fahrradstraße ausschließen. Es wird lediglich darauf verwiesen, dass eine der dafür möglichen Voraussetzungen, die „untergeordnete Bedeutung für den Kfz-Verkehr“ wahrscheinlich nicht gegeben ist.
Es gibt noch zwei andere mögliche Voraussetzungen für die Anordnung einer Fahrradstraße. Eine „hohe oder zu erwartende hohe Fahrradverkehrsdichte“ oder eine „hohe Netzbedeutung für den Radverkehr“. Diese beiden Kriterien werden konsequenterweise von Verwaltung und Landratsamt nicht bewertet, weil sie, angesichts von 850 Fahrradabstellplätzen beim Gymnasium, höchstwahrscheinlich erfüllt sind. Wer morgens oder mittags am Gymnasium Neubiberg oder Gymnasium Ottobrunn vorbeikommt, kann das sicherlich bestätigen.
Für die Anordnung einer Fahrradstraße reicht schon eines der drei Kriterien. Wir haben trotzdem darauf verzichtet, eine Fahrradstraße zu beantragen. Zum einen, weil das Gymnasium frühestens in zwei Jahren in Betrieb geht und zum anderen, weil der Ausschuss nach der nächsten Kommunalwahl vielleicht etwas innovativer und aufgeschlossener besetzt sein könnte. Es wurde z.B. während der Diskussion die Meinung vertreten, dass Fahrradstraßen zu mehr Unfällen führen, weil dort Radfahrer evtl. unvorsichtiger unterwegs sind, weil sie wissen, dass sie Vorrang haben und weniger Rücksicht auf Autofahrer nehmen.
Wenn man wirklich eine Mobilitätswende anstrebt, muss man den nichtmotorisierten Verkehr stärken und fördern, zusätzliche Straßen werden nicht zu weniger Kfz-Verkehr führen. Dass der Kfz-Verkehr zukünftig im Bereich des neuen Gymnasiums beeinträchtigt wird, liegt in der Natur der Sache. Eine Schule ohne Schulkinder als Verkehrsteilnehmer gibt es nicht.